Wenn Wir vom Tiger, zur Katze und dann zur grauen Maus werden!

Heute bin ich sehr nachdenklich, ich bin eine Mutter ich glaube wir Denken ständig über dies und das und jenes nach. Doch vorhin habe ich in meinem Kopf Dinge gesehen die ich eigentlich nicht sehen wollte, oder sie so nicht wahr genommen habe bis ebend. Das ganze wirft eigentlich nur noch mehr Fragen auf.

Nein ich höre keine Stimmen das sind schon meine eigenen Überlegungen, eigentlich bin ich traurig weil ich sehe wie die Welt mit uns andersartigen Menschen umgeht. (Ich selber bin schwer Übergewichtig und habe mir aus dem Grund einen Magensleeve machen lassen.) Ich habe schon mal erwähnt das meine Tochter Autistin, mittlerweile 17 Jahre ist und mit einer High Function Einstufung und ich habe sie versucht zu einem Kämpfer zu erziehen, eine Tigerin, jemand der Stark ist. Ich habe ihr nie gesagt du schaffst das nicht, sondern probiere es aus ob du es kannst, wenn es nicht klappt überlegen wir uns was anderes damit es geht. Ich habe heute festgestellt oder das erste Mal bewusst registriert das ihr dieser Kampfwille abhanden gekommen ist. Ja ich weis, man kann nicht immer mit sich und seinen Leistungen im Einklang sein, das es wichtig ist die Seele baumeln zu lassen. Was mich viel mehr erschreckt wann ist ihr der unerschütterliche Wille das zu bekommen was sie will abhanden gekommen? Wann ist sie zur Katze geworden, die faul träge und zufrieden ist mit dem was sie hat?

Bin ich schuld? Weil ich ihr nicht genug Unterstützung gegeben habe in der letzten Zeit, da meine OP angestanden hat und ich mich da etwas mehr um mich selber gekümmert habe? An welchem Punkt habe ich es zugelassen das andere ihr Sagen das sie das was sie sich wünscht nicht kann? Wann ist das passiert das sie sich aufgegeben hat und nicht mehr weis das man auch über Umwege da hinkommt wo man will!!! Nicht alle müssen den direkten weg nehmen, wann hat mein Kind den Mut verloren sich gegen alles zu stellen was ihr im Weg steht? Hat sie aufgegeben weil sie glaubt ich bin nicht mehr ihr Fels ihr Mittelpunkt nur weil sie jetzt anfängt eigene Entscheidungen zu treffen? Oder weil sie glaubt das sie das so machen muss weil sie Autist ist und man es ihr so gesagt hat? Sind ihr all die Dinge Abhanden gekommen die ich ihr beigebracht habe, an welchem Punkt ist sie zur Maus geworden?

Habe ich zu früh los gelassen um sie zu einer gewissen Eigenständigkeit zu erziehen? Ich bin so enttäuscht das sie sich von anderen Sagen läßt du kannst keine Straßenbahnfahrerin werden. Nur weil sie jetzt erstmal den Förderschulabschluss hat? Warum ist das so wichtig? Sie kann doch über mindestens 3 Wege ihre Schulbildung weiter verfolgen, denn sie hat die geistigen Voraussetzungen dafür? Ich denke das viele Kinder an Schulen oder anderen Institutionen immer wieder gesagt bekommen das kannst du nicht! Warum machen die das? Ich meine woher sollen die das Wissen wenn die Kinder es erst gar nicht probieren lassen?! Was ist daran so schlimm, sie sich selber ausprobieren zu lassen? Hat der Mentor Angst vor einem Freigeist?

Ich finde es auch nicht fair das die Lehrer sich lieber einem uralt Bericht zu Herzen nehmen anstatt der Tatsache die sie vor den Augen haben. Unsere Kinder werden verdummt weil nicht mehr genug Geld für die Bildung vorhanden ist und weil es einfacher ist nicht von der Norm abzuweichen. Ich bekam immer wieder zu hören der Unterricht fällt aus weil die Kollegin krank ist und wir keine Vertretung haben. Das aber nicht so schlimm ist ja das letzte Schuljahr? Hallo? Geht es noch? So schafft das System das unsere Kinder demotiviert werden und auch noch mit Bildungslücken leben muss weil kein Geld für Vertretungen da ist oder ebend kein brauchbarer Ersatz. Unsere Kinder langweilen sich zu Tode in einigen Schulen und das ganze hat System oder ist das System?!

Liegt es jetzt dran das die Kinder es in der Schule vorgemacht bekommen das es ja nicht so schlimm ist wenn man alles schleifen läßt oder muss ich mich fragen weil ich mir die Zeit genommen habe für die OP und deren Vorbereitungen? Was ist da schief gelaufen? Oder liegt es in der Natur der Dinge das mein Kind keine Lust mehr hat seinen gesetzten Weg zu verfolgen? Ich meine sie wollte seit sie 8 Jahre alt war Straßenbahnfahrerin werden oder wenigstens damit arbeiten wenn das nicht geht  und auf einmal nach fast 10 Jahren ist der Ofen aus. Oder kann ich mich einfach nicht daran gewöhnen und denke das sie den Kampfwillen verloren hat weil sie diesen Wunsch so lange hatte. Sich nun aber zeit nimmt einen neuen Weg zu finden?

Ist sie denn nun wirklich vom Tiger, zur Katz und dann zur Maus geworden oder pegelt sich ihr innerer Wille einfach auf ein neues Ziel ein, das sie mir nicht verraten will?

Lg von einer ziemlich Ratlosen Mama

 

Meine Gedanken zum Handicap

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Meine Gedanken zum Handicap

Ich habe in den Letzten Tagen viel in der Presse gelesen über Behinderung, oder von Behinderten die darüber reden wie sie Diskriminiert werden.

Ich frage mich dann immer ist das nur der Großteil unser Bevölkerung, oder gibt es auch welche die sich nicht das Genick daran brechen. Aber dann denke ich an all die Menschen die mir geholfen haben mit meiner Tochter. Sie waren für mich da, haben mich unterstützt das ich meine Vorurteile überwinde. Denn ja auch jemand betroffenes kann welche entwickeln. Ich war einmal so voll davon, ich war verbittert und habe übersehen. Das Ich stehen geblieben bin in meiner Entwicklung und die anderen um mich rum weiter gemacht haben. Oder wie ich in kältestarre verfallen sind, aber warum tun wir das?

Ich bin der Meinung das wir das aus Selbstschutz tun, wir sind mit der ganzen Angelegenheit einfach überfordert! Wir haben keinen Masterplan dafür wie etwas auszusehen hat. Was wir nicht kennen können wir auch nicht mit dem korrekten Verhalten begegnen. Doch sind wir ehrlich, wenn ich nicht weis wie ich mit jemandem mit handicap umgehen soll dann fragt man ihn das doch. Auch wenn es vielleicht im ersten Moment für den einen oder anderen verwirrend oder verletzend sein mag. Es ist aber immer noch besser, als irgendwelche Pauschalisierungen!

Warum kann man nicht einfach die Augen öffnen und hierbei meine ich nicht nur die die wir im Gesicht haben. Ich meine das innere Auge, das uns unterbewusst mit dem versorgt. Was wir wissen müssen! Denn durch reine Beobachtung kann man mehr erfahren als der andere meist preis geben will.

Um es mit den Worten meiner Tochter zu sagen:

„Mama, du kannst mich so lange angucken wie du willst. Ich bin so wie ich bin!“

Sie hat recht! Aber ich erfahre mehr durch ihre unbewusste Körpersprache als sie sich je bewusst sein wird. Selbst ein Autist hat die, sie sagt mir mehr als sie weis. Es ist nicht besonders viel, aber ich kann den hauptteil ihrer unbewussten Gefühle wahrnehmen.

Daher denke ich, sollte man lernen den anderen zu beobachten. Denn wichtig ist, das wir lernen unserem Gegenüber offen und ehrlich gegenüber zu treten. Ihn halt nicht danach zu beurteilen, welches Handicap er hat. Denn das ist da, ob man will oder nicht. Es geht eher, darum wie wir Menschen die keins haben damit umgehen.

Fragen sie sich mal wie oft sie jemanden auf der Strasse gesehen haben und ihn in eine Schublade gesteckt haben!

Die, die sie sich stellen sollten ist: „Warum ist das so?“

Nicht jedem sieht man an was er durchgemacht hat! Manchmal sind Behinderungen gut versteckt, oder seelischer Natur. Denn auch Menschen mit Handicap haben gelernt sich zu verstellen, damit sie nicht mehr vorverurteilt werden. Das ist das schlimmste was einem passieren kann, eigentlich weis keiner etwas über einen.

Aber auch wirklich alle reden über einen!

Es gibt Tage an denen möchte ich bestimmten Leuten einfach den Mund zu kleben, aber es gibt kaum jemanden der einem hilft.

Noch schlimmer ist der Satz: „Bist doch selber Schuld!“

Ignoranz, ist schlimmer als Vorurteile. Diese kann man wenigstens entkräften! Nur wer nicht sehen will der sieht auch nicht.

Ich würde mir wünschen das alle Menschen einwenig offener durch die Welt gehen, damit wir alle besser miteinander umgehen.